Was gibt es besseres, als ein Wochenende an der frischen Luft zu verbringen? Dies fragten sich auch neun Turnerinnen und Turner der Aktivriege des STV Gebenstorf und meldeten sich für die Turnfahrt 2020 an, welche in die Innerschweiz führen sollte.

Die ÖV-Verbindungen nach Emmetten, unserem Startpunkt, waren leider nicht die besten und so blieb nichts Anderes übrig, als früh aufzustehen und eine der ersten Verbindungen nach Brugg zu nehmen. Ab Olten hatten wir die Ehre, in einen brandneuen Zug einsteigen zu dürfen, dieser war sogar mit Digitalanzeigen ausgestattet und man fühlte sich wie in einem Flugzeug. Dieser neue Zug verhinderte leider nicht, dass wir mit ordentlich Verspätung in Luzern ankamen und durch den halben Bahnhof Luzern rennen mussten um die nächste Verbindung zu erwischen. Schlussendlich klappte dann aber alles ohne weitere Zwischenfälle und so kamen wir pünktlich in Emmetten an.

Angekommen schauten sich die ersten bereits Sehnsüchtig nach einer Beiz um in welcher man sich noch kurz für den anstehenden Marsch stärken konnte. Nur war da gerade nichts in Sichtweite, also blieb nichts Anderes übrig, als direkt loszulaufen.

Die Route führte zuerst ein ganzes Stück der Strasse entlang bevor man dann über eine kleine Wiese in den Wald abbog und den gut ausgebauten Wanderwegen entlang Richtung Seelisberg laufen konnte. Der Weg führte uns oberhalb des Vierwaldstädtersees alles der Klippe entlang. Die Aussicht war traumhaft, denn auch das Wetter spielte mit. Trotz der tollen Aussicht waren die Wanderer gut beraten, ein Auge darauf zu werfen, wo man hintrat. Der Weg war zwischendurch schon sehr exponiert und ein falscher Schritt wäre wohl gleichbedeutend mit einem Bad im See gewesen… allerdings mit ordentlicher Flugzeit.

In Seelisberg wurde dann endlich die langersehnte Beiz gesichtet und es wurde beschlossen, ein kleines Päuschen zu machen. Während dem gemütlichen Kaffee trinken erschallte plötzlich von einem Gebäude oberhalb etwas, das wohl hätte Musik sein sollen. Wie sich herausstellte, waren das Proben für die in der Region bekannte Katzenmusik und sie machten dem Namen alle Ehre.

Nach dem Zwischenstopp machten wir eine kleine Rundwanderung im Oberwald, wo es immer wieder Aussichtspunkte hatte, bei welchen man den ganzen Vierwaldstädtersee mit den umliegenden Bergen bewundern konnte.

Auf dem Rückweg, unter dem Vorwand, dass es eh gleich beginnt zu regnen, bezog man wieder Plätze in derselben Beiz und gönnte sich ein Bier. Tatsächlich zog kurz nachdem wir Platz genommen hatten, ein kleiner Regenschauer über Seelisberg.

Nun ging es dann aber endlich Richtung Unterkunft. Die Jugendherberge Seelisberg ist die kleinste Jugendherberge der Schweiz. In dem Umgebauten Gadenhaus haben 25 Leute Platz. Nach dem Duschen hatten wir nochmals einen kleinen Fussmarsch vor uns, um zum Restaurant Volligen zu gelangen. Ein wirklich ausgezeichnetes Restaurant mit feinen Cordon Bleus und anderen Spezialitäten. Zu dieser Turnfahrt passend, hatten wir auch hier wundervolle Aussichten auf den Vierwaldstädtersee, die Rigi, den Pilatus und und und… eine wundervolle Abendstimmung rundete das Ganze noch zusätzlich ab. Mit (über)vollgeschlagenen Mägen machten wir uns auf den Nachhauseweg. Zur fortgeschrittenen Stunde erreichten wir die Unterkunft und so gingen alle nach einem anstrengenden Tag direkt ins Bett.

Die Wettervorhersage für den Sonntag sah leider nicht mehr so rosig aus, überraschte uns dann aber im positiven Sinn, denn wir durften auch am zweiten Tag bestes Wetter geniessen. Nach einem kurzen Frühstück stand der Besuch des Rütlis auf dem Programm. An diesem Geschichtsträchtigen Ort verweilten wir allerdings nur kurz, denn das Restaurant Rütlihaus frohlockte mit einem Gebäck Namens «Schlorzifladen». Der Schlorzifladen ist Grundsätzlich eine Birewegge deluxe und sah auf jeden Fall sehr lecker aus.>

Weiter ging es danach mit dem Schiff nach Brunnen und von dort mit dem Zug nach Arth Goldau. Den Rest des Tages verbrachten wir im bekannten Tierpark. Wir konnten aus nächster Nähe Wildtiere beobachten und auch das eine oder andere lernen. Gegen den Abend hin, machten wir uns auf den Weg zurück nach Gebenstorf. Müde vom vielen wandern, war es eine ruhige Zugfahrt.

In den letzten Jahren war die Aktivriege sehr schlecht bedient was das Wetter auf der Turnfahrt anbelangt. So war es umso schöner endlich mal wieder zu sehen wo man ist und nicht total durchnässt durchs Land zu laufen. Vielen Dank an alle die dabei waren. Es hat sehr viel Spass gemacht.

Adi Küng