Am Montag um viertel nach 11 war es endlich soweit. Die Koffer gepackt, die Velos und alles weitere Material im Anhänger verladen fuhren wir zu neunt in zwei Autos in die Unterkunft Don Bosco in Himmelried. Die Fahrt mit dem Navi war nichts spezielles, ausser dass sich der eine Fahrer vor lautem Mitsingen lieber auf den Text anstatt auf das Navi konzentrierte und die verpasste Abzweigung mit einem Wendemanöver mit Anhänger korrigiert werden musste. In Himmelried angekommen fuhren unsere drei Frauen freiwillig zum Einkaufen nach Breitenbach während die Männer nach dem Einräumen sich zu einer gemütlichen Jassrunde hinsetzten. Zwei Stunden später kamen die Frauen vom Einkaufen zurück, offenbar wurde aus dem «nur die Lebensmittel einkaufen» eine Shoppingtour. Vor dem Znacht durfte der Apéro nicht fehlen, neben Bier gab auch Hugo und Lillet mit Tonic. Zum Znacht selber gab es Fleisch vom Grill, dazu diverse Salate. Den Abend verbrachten wir mit verschiedenen Spielen und Plaudern.

Da am Dienstag einzelne Regenschauer angekündigt waren wollten wir in der Gegend bleiben und diese erkunden. Den Morgen verbrachten wir rund ums Lagerhaus. Nach einem kurzen Zmittag, es gab die Reste vom letzten Znacht, zog es uns ins Kaltbrunnental, welches gleich unterhalb unseres Lagerhauses beginnt, zu einem längeren Spaziergang. Der Spaziergang war gespickt mit Höhlenbesichtigungen und diversen Fotoshootings. Den ersten grösseren Regenschauer konnten wir unter einem Felsvorsprung überstehen, den zweiten unter einer Eisenbahnbrücke. Für den dritten Regenschauer bot sich leider kein trockener Unterstand an und so mussten wir am Wegrand unter ein paar Bäumen Schutz suchen, die Nässe hielt sich somit in Grenzen. Nach einer gesunden Portion Gemüsespätzli zum Znacht machten wir auf den Weg ins Breakout nach Basel, um unser Können in den zwei Escape-Rooms Casino Bâle Royale und Bâlekenstein unter Beweis zu stellen. Beide Teams konnten die Räume innerhalb der vorgegebenen Stunde lösen. Den einen blieben am Schluss nur noch fünf Sekunden übrig, das andere Team stellte sogar einen neuen Rekord auf!

Für den Mittwoch war ein Ausflug ins Wasserfallen Gebiet geplant. Während am Morgen wieder die Vorräte aufgestockt wurden, flickten andere ihre platten Reifen am Velo. Bevor wir uns mit den Velos auf nach Reigoldswil zur Gondelbahn Wasserfallen begaben, stärkten wir uns mit selbstgemachten Flammkuchen. In Reigoldswil angekommen, ging es mit der Gondelbahn hinauf ins Wasserfallen Gebiet. Für den Seilpark war die verbleibende Zeit leider bereits zu knapp und so fuhren zwei verrückte Biker lieber die Talstrecke einige Male hinunter, während die anderen eine kurze Wanderung machten und unterwegs einen längeren Halt im Restaurant machten. Um 17 Uhr machten wir uns gemeinsam mit den Trottinettes auf die rasante Talfahrt. Zum Znacht gab es einen Poulet-Reis-Eintopf, anschliessend erhielten wir eine Einführung in Dungeons And Dragons (kurz DnD).

Am Donnerstag war Hochsommer mit über 30 Grad angesagt. So suchten wir die Abkühlung im Wasser. In der Nähe des Lagerhauses konnten wir aber keine geeignete Badestelle finden, deshalb entschieden wir uns für die Badi St. Jakob in Basel. Die Zeit in der Badi verbrachten wir mit Frisbee spielen im Wasser, die Wasserrutsche hinuntersausen, Schwimmen und Beachvolleyball spielen und auch ein Jass wurde noch gespielt. Zum Zmittag gab es selbstgemachte Sandwiches, Wassermelone und Chips. Nach diesem anstrengenden Tag brauchten wir ein nahrhaftes Znacht wie Älplermagronen mit Apfelmus. Am Abend spielten wir in zwei Gruppen Tabu mit den Disziplinen Zeichnen, Pantomime und Gurgeln. Etwas später machten wir es uns auf ausgelegten Matratzen im Aufenthaltsraum gemütlich und machten eine Foto-Reise durch vergangene Wettkämpfe und Lager. Wie jung (und zum Teil anders) wir doch früher alle waren!

Da war es auch schon Freitag, unser letzter ganzer Lagertag. Ausschlafen war angesagt. Am Vormittag gingen wir alle zusammen die letzten Einkäufe erledigen. Neben dem Nachtessen – ein Sommerfondue war geplant – musste auch der Brunch am Samstag und die Getränke für den 1. August organisiert werden. Die Temperaturen am Nachmittag waren wie schon am Vortag hoch und einige von uns verspürten grosse Lust auf eine Abkühlung. Der Wasserhahn aussen am Haus war leider defekt, da mussten wir erfinderisch werden; Wir füllten alle Schüsseln aus der Küche mit Wasser und leerten diese uns gegenseitig über die Köpfe, Abkühlung war garantiert. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit Brändi-Dog, Jassen und weiteren Spielen. Gegen 21 Uhr abends bekamen wir doch noch Hunger und bereiteten unser Fondue vor, immer noch in Badehose und Bikini versteht sich. Als Dessert assen drei von uns noch Schoggi-Bananen, ehe wir uns noch an eine Partie Codenames machten.

Am letzten Tag war nicht mehr ausschlafen, sondern pünktliches aufstehen und Hausputz angesagt. Vor dem Putzen gönnten wir uns unser wohlverdienter Brunch mit Rührei, Speck, Brötchen, usw. Der Hausputz verlief reibungslos und bald glänzte alles wieder wie neu. Die Abnahme durch die Hausverwaltung gestaltete sich dafür umso mühsamer, da es sich über 40 Minuten hinzog. Kurz nach 13 Uhr erreichten wir schlussendlich wieder Gebenstorf und freuten uns bereits auf den Abend.

Petersberg um 18:45 am 1. August. 9 Turnerinnen und Turner, einige davon waren bereits in der Lagerwoche dabei, trafen sich, um gemeinsam zu feiern. Viel Zeit zu Hause blieb nicht, da wir ja erst vor ein paar Stunden aus dem Lager zurückgekehrt waren. Dennoch haben einige von uns noch Salat und Dessert zubereitet. Die Jubla Brugg hat bereits auf dem Petersberg ihre Zelte aufgeschlagen reisten aber erst am Sonntag an. Somit konnten wir ihr Hauptzelt als Unterstand und die Festbänke gleich nutzen. Herzlichen Dank an dieser Stelle! Der Abend begann mit einem kleinen Apéro und einer Runde Codenames. Aufgrund des Feuerverbotes im Aargau mussten wir einen Gasgrill mitnehmen, auf dem wir etwas später unser Fleisch und ein paar Spiegeleier grillierten, um sie gemeinsam mit den Salaten zu verspeisen. Je länger wir da sassen, desto mehr Wolken zogen auf, der Wind wurde stärker und das angekündigte Gewitter näherte sich. Kurz vor 22:30 war es dann soweit, der Regen setzte ein und wir konnten aus dem Zelt heraus ein wunderschönes Gewitter beobachten. Der Wind zog immer stärker in das Zelt hinein und wir fragten uns alle, wie lange die Seile des Zeltes wohl noch halten werden. Die Konstruktion erwies sich als erstaunlich robust, auch wenn ab und zu das angesammelte Wasser in der Mitte geleert werden musste, denn es hielt die ganze Zeit stand und dicht. Kurz nach 1 Uhr morgens war der ganze Spuk auch wieder vorbei und wir konnten uns trocken aber doch bereits auch ein bisschen müde auf den nachhause Weg machen.

Vielen Dank an alle die dabei waren und diese Woche ermöglicht haben.

Michi