Im wahrsten Sinne stürmische Zeiten wurden dem eidgenössischen Turnfest in Biel beschert. Unser Vereinswettkampf stand am Samstag, 22. Juni 13 auf dem Programm – zu einem Zeitpunkt also, als die verehrenden Stürme bereits über Biel hinweg gezogen waren. Eveline, unsere Fachtest-Kampfrichterin – war jedoch bereits am Donnerstag in Biel und damit mittendrin als der Sturm losbrach. Zum Glück kam sie mit dem Schrecken davon. An dieser Stelle eine herzliches Dankeschön an unsere beiden Kampfrichter Eveline und Roger, welche für uns im Einsatz standen!

Unser erster Wettkampfteil stand erst um 18.20 Uhr auf dem Programm. So stand uns der ganze Nachmittag zur Verfügung um in das Turnfest einzutauchen, die Stimmung zu geniessen, Wettkämpfen beizuwohnen, die Sonne zu geniessen, und uns natürlich“ mental“ seriös auf unseren Wettkampf vorzubereiten. Da auch die Frauen-und Männerriege Gebenstorf an diesem Samstag im Einsatz stand, feuerten wir natürlich auch diese Athletinnen lauthals an.

Los gings bei uns mit dem Fachtest Allround. Der Boden war knochentrocken und wir waren uns nicht sicher, ob wir mit oder ohne „Töggelischuhe“ den besseren Halt fanden. Auch der Wind machte uns in der ersten Disziplin etwas einen Strich durch die Rechnung. Der Rugbyball flog böige, plötzliche, unberechenbare Kurven. Beim Goba legten wir einen Zahn zu und beim abschliessenden Beach Ball liessen wir unser Können aufblitzen. Mit einer Note von 8.11 konnten wir unter diesen Bedingungen zufrieden sein. Im zweiten Wettkampfteil folgten die Disziplinen Kugelstossen und Pendelstafetten. Da es ein kurzzeitiges Durcheinander bei der Anmeldung und den angemeldeten Personen beim Kugelstossen gab, traten wir spontan bei dieser Disziplin mit 2 Wettkämpfern mehr an. Das bisherige Kugelstossteam wurde verstärkt durch die Familie Werder. Tschorgi erreichte dann auch gleich die Bestweite von uns allen – super! Die SprinterInnen in der Pendelstafette erreichten mit einer Note von 8.43 sogar die Bestnote aus unseren drei Wettkampfteilen. Das harte Training unter der Leitung von Jelena zahlte sich also bestens aus. Zum Abschluss mussten die Gymnastikfrauen – verstärkt durch Roger, und die WeitspringerInnen antreten. Bis alle für die Gymnastik mit Sternchen dekoriert waren, die Frisur gebüschelet war und alle das richtige Gilet anhatten, war es ein richtiges Geschnatter und Gewusel, doch dann konnte es losgehen. Wir legten einen richtigen Wettkampfdurchgang hin und wurden mit einer Note von 8.16 belohnt. Den WeitspringerInnen lief es eher durchzogen. Mit einer Note von 7.70 konnten jedoch auch sie zufrieden sein, ist doch der Weitsprung immer einen Disziplin, bei welcher die Tagesform und das notwenige Glück beim Absprung entscheiden ist. Wir erreichten eine Gesamtnote von 24.44 was eine Klassierung im Mittelfeld zur Folge hatte.

Bis wir unserem Wettkampf beendet hatten, konnten wir direkt zum Nachtessen übergehen – es war ja bereits 20.45 Uhr. Noch auf dem Wettkampfplatz in Nidau kauften wir einem Gügelistand seine letzten Hühnchen ab und liessen es uns schmecken. Dieser Güggelischmaus wurde uns von all den Leitern aus ihrer Leiterentschädigung bezahlt – Dankeschön!
Nach dem doch eher beschaulichen Nachtessen in Nidau stürzten wir uns ins Nachtleben und das turnerische Abendprogramm in der Festmeile in Biel. Es grenzte schon beinahe an ein Wunder, dass wir uns nicht aus den Augen verloren und den ganzen Abend beieinander blieben. Am Samstagabend bevölkerten absolut am meisten TurnerInnen die Festmeile, es ging oft nur noch im Gänsemarsch vorwärts. Der Wettkampf ging somit weiter mit der Disziplin Getränkebeschaffung – welche Note wir dabei errangen bleibt dahingestellt. Irgendwann schlürften wir aber alle etwas Flüssiges, und natürlich sollte es nicht das Letzte sein, auf alle Fälle nicht für alle. Die einen verabschiedeten sich schon bald Richtung Unterkunft wo wir uns mit tausend Anderen unter den Augen von Roger Federer in einer Tennishalle Mätteli an Mätteli schlafen legten. Die restlichen fanden den „Heimweg“ irgendwie die ganze Nacht hindurch nicht bis zur Tennishalle, wir trafen sie erst am nächsten Morgen wieder in der Festmeile als sie sich für eine halbe Stunde kurz auf den Boden gelegt hatten – hej, die Jugend auch! Wobei, da waren ja nicht nur die ganz Jungen die ganze Nacht hindurch unterwegs... :o) Nach einem feinen Zmorgen machten wir uns alle gemeinsam auf den Heimweg. Auch den härtesten Brocken konnten wir zum Aufstehen und zum Mitkommen bewegen, auch wenn er sich dessen wohl noch nicht so ganz bewusst war.

Das Turnfest fand seinen Abschluss mit dem Empfang auf dem Cherneplatz wo wir von einigen Vereinsdelegationen empfangen wurden und wo wir anschliessend den Tag und das Turnfest Wochenende mit einem Nachtessen ausklingen liessen.

Ja, und dann waren natürlich auch noch 3 LeichtathletInnen im Einzel unterwegs und haben unsere Vereinsfarben in Magglingen in einem Sie+Er und im Einzel Wettkampf vertreten. Tschorgi und Jelena waren gemeinsam in einem 5-Kampf unterwegs, Michi bestritt einen 6-Kampf.

Es braucht so einiges an Vorbereitung, Organisation, Überlegungen und natürlich Turnstunden, bis alles parat und bereit ist für ein Turnfest. Dies alles haben wir aufgewendet um uns in Biel mit all den Anderen zu messen, zusammen ein Wochenende zu verbringen, zusammen etwas zu erreichen und anschliessend zufrieden darauf zurückzuschauen. Oft spielt dabei die erzielt Note gar nicht so eine grosse Rolle – das zusammen etwas unternehmen ist viel ausschlaggebender. Ein grosses Danke an alle, welche zu diesem Gelingen beigetragen haben.

Sibylle Rykart