Es ist Freitag der 31igste und man bringt mich zusammen mit vielen Artgenossen in einen dunkeln, kühlen Keller eines Bauernhofs der Region Baden.
Rundherum wird gemunkelt, wird befänden uns in Gebenstorf, es gibt jedoch auch einige Stimmen aus den unteren Reihen, die behaupten, wir wären nach Birmenstorf gebracht worden. Ja egal, die Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen. Die Nacht zum 1. August zieht sich so langsam dahin, aus anderen Ecken vernimmt man weitere Stimmen, teilweise sehr dumpf und etwas erkältet. Wer das wohl ist, und ob sie wohl an einem speziellen Ort eingesperrt wurden?
Der Tag bricht an. Als einer der ersten werde ich aus dem Keller ans Tageslicht geholt. Von wirklichem Tageslicht kann jedoch noch nicht gesprochen werden, es dämmert erst, ist wohl noch etwas gar früh am Morgen. Da drüben haben sich viele Menschlein in roten Leibchen versammelt. Es herrscht ein reges, aber scheinbar organisiertes, leicht chaotisches Treiben auf dem Bauernhof. Da! Jetzt kann ich’s erkennen, es scheint der Hof der Familie Killer zu sein. Hab ich’s mir doch gedacht, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt!
Uups, jetzt werde ich ergriffen und in die Küche getragen. Ohooo, Fleisch und Käse wird geschnitten und schön auf Platten angerichtet. In der hinteren Ecke sehe ich durch meine halbtransparente „Umhüllung“, wie viele frische Zutaten in ein grosses Becken gegeben werden und zu einem herrlichen Müesli verrührt werden.
Ohooho, schon wieder packen mich fleissige Hände und tragen mich mitsamt meinen Kollegen an einen neuen Ort. Die Sonne scheint da schon tüchtig und es wimmelt nur so von Menschen. Ich liege neben riesigen Pfannen, in denen es ganz schön brutzelt und zischt. Dem Duft nach muss es wohl Rösti und Speck sein? Alle anderen Kollegen sind überzeugt davon, obwohl keiner richtig etwas sehen kann, und wenn, dann nur etwas verschwommen durch unsere Schale hindurch. Plötzlich helle Aufregung! Meine Kollegen werden einen um den anderen von kräftigen Händen gepackt und entschwinden über dem Pfannenrand meinem verschwommenen Blick. Auch ich werde gepackt, kräftig über denn Pfannenrand geschlagen, so dass meine Hülle aufspringt und ich hinausgleite. Und flutsch, liege ich auf heissem Butter neben den Anderen in der Pfanne. Au! Heiss ist’s hier. Wir beginnen leicht zu hüpfen, damit die Hitze erträglich ist. Au, schon wieder plagt mich jemand, mir wird irgend etwas in mein schön gelbes Auge gestreut – und kaum kann ich wieder so richtig sehen, werde ich mit einer Kelle auf einen Teller gelegt. Neben Speckrösti – mmmmh!
Auf dem Präsentierteller werde ich durch viele, viele Zuschauer hindurch, vorbei an einem „gluschtigen“ Buffet an einen Tisch getragen, an welchem ich links und rechts meine Kollegen wieder sehe. Und überall hat’s Menschlein, die sich das Zmorge schmecken lassen. Ja, und auch ich trage dazu bei und entschwinde im Rachen eines Gastes .......
Ja, der 1. August Brunch aus Sicht einer unserer vielen Zutaten - dem Spiegelei – war ein voller Erfolg. Dank allen vielen Helfern der Aktivriege des STV Gebenstorf konnten 500 Gäste, bei einer schönen 1. August Atmosphäre, den Brunch auf dem Bauernhof der Familie Killer geniessen.
Uns hat es Spass gemacht, Sie alle zu bewirten, für Ihr Wohl besorgt zu sein und einfach all die feinen, gluschtige Brunch-Zutaten für Sie zu büschelen. Und trotz dem ganzen Umherwuseln von uns vielen Menschlein in den roten T-Shirt’s, haben wir diesen Tag sehr genossen.
Beat Rykart